Die richtige Fensterrahmenverankerung

In der neuen Ausgabe der Timmerfabrikant ist ein schöner Artikel über unsere Zusammenarbeit mit Hebo Kozijnen und unser gemeinsames Engagement zur Wissensvermittlung über Fensterrahmenverankerung erschienen. Dank an: Text und Bild: Timmerfabrikant/Kees de Vries.

Das Foto des abgesackten Holzfensterrahmens in der vorgefertigten Betonwand ist schockierend. "Es ist erst fünf Wochen drin und das Element muss noch auf die Baustelle. Es handelt sich um eine Frage der mangelhaften Verankerung", sagt der technische Berater Michel Vernooij von Gebr. Bodegraven (GB) aus Nieuwkoop. "Wir beobachten, dass viel Bauwissen zu diesem Thema verloren geht, während die Vielfalt der zugrunde liegenden Konstruktionen, an denen der Rahmen verankert wird, zunimmt. Denken Sie nur an Kalksandstein, Beton, Porenbeton, Porotherm und Holz - jede erfordert einen eigenen Ansatz. Und nicht jeder zieht die KVT hinzu." Dies bemerkt auch Hebo Kozijnen in Hengevelde. Der kommerzielle Manager Paul Meulman erklärt: "Unter den fünf häufigsten Servicemeldungen im Bereich der Verankerung sind verdrehte Seitensäulen, verformte Säulen, Rahmen, die durch zu fest angezogene Schrauben in falsch positionierten Ankern aus der Waage geraten sind. Auch die nicht korrekte oder gar nicht vorhandene Verankerung des oberen Querbalkens der Schiebetür und die falsche Einstellung/Verankerung der Unterkante eines Schiebetür-Unterbaus oder sogar die Verwendung falscher Anker kommen vor."

Technikforum

Hebo Kozijnen und Gebr. Bodegraven haben kürzlich eine Zusammenarbeit gestartet, um das technische Verbindungswissen zwischen Fensterrahmen und Innenwand wieder in den Bau zurückzubringen. Den Start bildeten mehrere Veranstaltungen in Hengevelde, bei denen Interessierte über Fensterrahmenverankerung informiert und auf den neuesten Stand gebracht wurden. Das Interesse ist mit bereits dreihundert Anmeldungen an mehreren Tagen außergewöhnlich groß. Zuerst erhalten die Teilnehmer eine umfassende praktische Präsentation von Gebr. Bodegraven und Hebo. Anschließend werden die Bauexperten zum Technikforum geführt, wo praktische Beispiele aufgebaut sind, um theoretisches und praktisches Wissen miteinander zu verknüpfen. Beide Unternehmen haben sich gemeinsam für diese Schulungseinrichtung engagiert, denn ein guter Fensterrahmen verdient die richtige Verankerung.

Buildify

Hebo ist einer der großen Akteure im Bereich Holz- und Kunststofffensterrahmen. Über 200 Mitarbeiter verarbeiten wöchentlich etwa 3.600 Meter Fensterrahmenholz, etwa 5.000 Meter Kunststoffprofile und etwa 1.500 Quadratmeter Glas. Beachten Sie: pro Woche. Gebr. Bodegraven bietet ein umfangreiches Sortiment an Bauverankerungen an. Auch Projektberatung in der Arbeitsvorbereitungsphase und während der Ausführung gehören zum Dienstleistungsangebot. Neben dem Technikforum arbeiten der Fensterrahmenhersteller und der Verankerungsspezialist auch gemeinsam im Bereich der Digitalisierung, insbesondere im Bereich 3D-Modellierung und BIM. Vernooij erklärt: "Wir arbeiten an einer Ergänzung unseres eigenen Berechnungstools. Wenn Hebo seine Fensterrahmen in BIM modelliert, stellen wir sicher, dass die richtige Verankerung gemäß der KVT integriert wird." Dabei wird Buildify verwendet, eine Plattform, die als "Single Source of Truth" für Bauprojekte dient. Buildify integriert BIM für präzise Designsimulation und effiziente Projektumsetzung. Es sammelt alle wesentlichen Projektinformationen an einem zugänglichen Ort. Dies eliminiert fragmentierte Tools und ermöglicht es Projektteams, mit einem einheitlichen Überblick und aktuellen Informationen zusammenzuarbeiten, was zu besserer Kommunikation, weniger Fehlern und einem optimierten Bauprozess führt.

Mit Buildify als Common Data Environment (CDE) vermeidet man chaotische Situationen, in denen Daten und Informationen in der Unordnung von WeTransfer und E-Mail-Verkehr verloren gehen oder nicht mehr auffindbar sind. Buildify stellt sicher, dass die Baupartner gut auf die Quality Assurance Act vorbereitet sind. Die Plattform gewährleistet genaue Dokumentation und Rückverfolgbarkeit von Änderungen, was entscheidend ist für die Einhaltung der Wkb-Gesetzgebung. Hebo-Direktor Norbert Kuipers plant die landesweite Einführung dieser Automatisierungslösung spätestens auf der Bouwbeurs 2025 zu präsentieren. Auch andere Tischlereien haben sich bereits bei GB dafür gemeldet.

Um die Qualität der Fassadentischlerei auf der Baustelle zu gewährleisten, hat der Fenster- und Türspezialist Hebo mit eigenen Baustelleninspektionen begonnen. Ähnlich wie bei den Baustelleninspektionen der Hout100%-Teilnehmer werden dabei verschiedene Themen in einer Checkliste behandelt. Neben Lieferung und Lagerung auf der Baustelle, Einbau und Mauerwerk wird besonders auf Verankerung und Unterstützung geachtet.

Berechnungstool

GB verfügt seit einiger Zeit über ein eigenes Berechnungstool für die Verankerung von Fensterrahmen und Bauelementen (Schrauben, Ecken und Anker), das in Zusammenarbeit mit der NBVT entwickelt wurde. Mithilfe des Berechnungstools durchlaufen die Benutzer einen Schritt-für-Schritt-Prozess, um zu bestimmen, welche Fensterverbindung in welcher spezifischen Situation verwendet werden sollte. Dies erfolgt alles gemäß geltenden Normen und Praxisrichtlinien wie der KVT. Das Tool ist auf der Website zu finden: kozijnverbindingen.gb.nl. Am 6. und 13. Juni findet eine weitere Wissenssitzung zur Verankerung von Hebo/GB statt. Aufgrund des überwältigenden Erfolgs der aktuellen Serie ist es nicht ausgeschlossen, dass die Serie nach dem Sommer fortgesetzt wird.